
Ensemble
Quartett PLUS 1 sind Kathrina Hülsmann (Viola), Katharina Pfänder (Violine) und Lisa Stepf (Violoncello). Seit 2005 testen sie kammermusikalische Streicherbesetzungen auf ihre globale Zeitgenossenschaft. Klassik verbündet sich mit Improvisation und Pop-Musik. Auftragskompositionen verschmelzen mit Elektrotracks und dem Gesang der Musikerinnen, um Soundwalk, dokumentarisches Musiktheater oder Konzertritual zu werden. Die Grenzen des Ensembles werden durch Instrumentalisten:innen, Regisseur:innen, Schauspieler:innen, Kostümbildner:innen, Lichtdesigner:innen und das Publikum erweitert. In der Reibung mit Medien, Räumen und aktuellen Themen entstehen neue, altersübergreifende Formate, die alle Sinne ansprechen. In der Reihe Musik in Kunstwerken entwickelt Quartett PLUS 1 seit 2011 Aufführungsformate für Kunstwerke und ihre Ausstellungsräume. Zudem arbeitet das Ensemble regelmässig mit Komponist:innen und Theaterkompanien zusammen, zuletzt mit Flinn Works für den Musiktheaterabend Boss/y – ein feministischer Leaderabend, der 2022 in Koproduktion mit dem Theater Freiburg entstanden ist und ab Juni 2025 am TOBS! Theater Orchester Biel Solothurn (CH) unter dem Titel Boss/y Helvetia weiterentwickelt wird.
Ein Schwerpunkt ihrer transdisziplinären, kollektiven Arbeit ist die künstlerische I:Ritualforschung:I mit der Regisseurin und Performerin Verena Ries. In ihrer Suche nach musikalisch-performativen Formaten haben sie das Ritual als zeitlose und innovative Form des gemeinschaftlichen Tuns, als sinnliche und sinnvolle Art des ästhetischen Reflektierens gefunden. Über Musik und Handlungen schaffen sie zusammen mit dem Publikum ganzheitliche Erlebnisse und feiern die Gemeinschaft, in der das Individuelle im Kollektiven aufgeht. Die Künstlerinnen arbeiten ortsspezifisch, ermöglichen neue Hörhaltungen und aktive Teilhabe. Zu ausgewählten Inhalten und Settings kreieren sie innovative, barrierearme, Zielgruppen und Generationen übergreifende Zugänge. In ihren aktuellen Projekten legen Quartett PLUS 1 & Verna Ries einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Nachhaltigkeit und untersuchen deren ökologische und soziale Dimension. Mit ihrer Arbeit möchten sie zur Methodenfindung beitragen, wie wir Haltungen ändern, Verhalten reflektieren und Ressourcen aktivieren können, sowie zur Entwicklung kultureller und künstlerischer Praktiken, für die Gestaltung unseres Zusammenlebens, für Zukunftsvisionen und Neuerzählungen. Aus dieser Zusammenarbeit sind seit 2015 die Projekte Die Beste Beerdigung der Welt, Hinter Glas, Sprung in der Schüssel, Sorgfalt, Kompostition, Geschenkt!, Pop Up und Echo aus der Zukunft entstanden.
Die Produktionen von Quartett PLUS 1 werden u. a. vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen, Stiftung Niedersachsen, Niedersächsische Sparkassenstiftung, NDR Musikförderung, NORD LB, Deutscher Musikrat und der Friedrich Weinhagen Stiftung gefördert. Das Projekt Relax your mind! wurde 2013 für den YEAH!-Award nominiert. Für das Konzept Die Beste Beerdigung der Welt erhielten Quartett PLUS 1 & Verena Ries den Junge Ohren Preis 2014. Gemeinsam mit Flinn Works war das Ensemble 2013 und 2015 Stipendiat des Residenzprogramms ,Flausen – young artists in residence’ und entwickelte das Stück Kosa La Vita. 2019 erhielten Quartett PLUS 1 & Verena Ries den Förderpreis Musikvermittlung für ihr Projekt Sprung in der Schüssel, sowie im Jahr 2021 für das Projekt Kompostition. 2020 erhielten sie für ihre künstlerische Ritualforschung das RELOAD Stipendium der Kulturstiftung des Bundes und im Jahr 2021 das Take Care Stipendium des Fonds Darstellende Künste. 2023 erhielten Quartett PLUS 1 & Verena Ries für Kompostition – paradise now die Förderung aus dem Nachhaltigkeitsfonds NOW! der Stiftung Niedersachsen und waren Teil der NOW!akademie.
Quartett PLUS 1 konzipiert zudem Projekte im Bereich der künstlerischen Musikvermittlung, z.B. Pattern Playground, das im Rahmen von ‚Zeitgenössische Musik in Schulen‘ der Niedersächsischen Sparkassenstiftung stattfand, Schulaufführungen der American Jesus Suite u.a. am Konzerthaus Berlin, sowie Workshops und Coachings im Rahmen des Symposiums ‚Zukunftswerkstatt’ der Kunstuniversität Graz. Für die Philharmonie Köln realisierte Quartett PLUS 1 innovative Krabbel-Konzerte und gibt Fortbildungen zu diesem Thema u.a. für den Landesverband der Musikschulen Schleswig-Holstein. Für die Musikschule Hildesheim entwickelte das Ensemble zwischen 2016 und 2018 die interaktiven Kinderkonzerte Wenn ich ein Vöglein wär‘ und Hisst die Segel und war damit an der Kölner Philharmonie, sowie am Theater für Niedersachsen Hildesheim zu Gast.
Team
Kathrina Hülsmann – Viola, Performance, Konzeption // Katharina Pfänder – Violine, Performance, Konzeption // Lisa Stepf – Violoncello, Performance, Konzeption // Verena Ries – Regie, Performance, Konzeption
Tatjana Kautsch, Ann-Kathrin Blohmer, Leonie Falke – Kostüm // Marion Blomeyer – Grafikdesign (Lowly Paper) // Stefan Wurz, Thomas Meadowcroft, Matthias Schubert, Bo Wiget, Insa Rudolph – Komposition // Sarah Ruppert, Jörg Finger – Szenografie und Licht // Jörg Finger, Jürgen Salzmann, Markus Neumann – Dokumentation // Georg Werner – Ausstellungsanimation, technische Beratung // Sophia Stepf – Regie // Roswitha Ahmad – Finanzen // Michaela Grön – Produktionsleitung
PLUS 1
u.a. dak~ [dak.tilde] (Live-Elektronik) // Flinn Works (Theater) // Channa Horwitz (Grafik) // Vladimir Miller (Video) // Mit Essen spielt man (Food & Design) // Phill Niblock (Live-Elektronik) // Regina Poulheim (Bewegung) // Corinna Thiesen (Licht) // Tine Voecks (Live-Zeichnung) // Werkgruppe 2 (Theater)